Burg Hülshoff – Center for Literature
»Im Rüschhaus lebte die Poetin Annette von Droste-Hülshoff seit 1826 »wie auf einer verwünschten Trauminsel«.«
Welten erschreiben
Haus Rüschhaus
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… »Ich lebe hier sehr still für mich, und das ist das Angenehme dran, es fällt den Leuten in Münster gar nicht ein, dass ich hier sein könnte … Bei Tage lese ich, schreibe ich, ordne meine Sammlungen, gehe spazieren und stricke Strümpfe ab, abends zünde ich kein Licht an vor dem Essen, sondern sitze solange beim Feuerschein« …
Im Rüschhaus lebte die Poetin Annette von Droste-Hülshoff seit 1826 »wie auf einer verwünschten Trauminsel«. Hier genoss sie die »Tiefe« ihrer »Verschollenheit«. Droste wohnte nicht nur mit Mutter und Schwester, sondern auch mit Knecht, Magd, Pferd und Kuh unter einem Dach. Von hier aus wanderte sie etwa nach Münster oder zur Burg Hülshoff, um Freund:innen und Verwandte zu besuchen. Nicht nur in der Natur des früheren Rüschhauser Blumen- und Nutzgartens, sondern auch bei mehrstündigen Spaziergängen fand sie Inspiration für ihre Texte. Darin wollte sie »Naturgetreues durch Poesie veredeln«: Erlebtes und Erfahrenes durch literarisches Schreiben gestalten, wie es das Gedicht »Im Grase« beispielhaft zeigt. Droste schrieb auch über gesellschaftliche Zustände und die Umbrüche ihrer Zeit. Im Rüschhaus entstand unter anderem ihre berühmte Kriminalgeschichte und Milieustudie »Die Judenbuche«. Heute ist das Haus ein Museum. Wie Burg Hülshoff und der Lyrikweg gehört Haus Rüschhaus zum Center for Literature.
Hindernisse überwinden
Aa-Brücke
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… »Ich … wollte heute zurückgehen nach Rüschhaus, aber nun regnet es, und ich muss gutes Wetter abwarten, da der Weg von hier nach Rüschhaus gar nicht zu fahren ist« …
»Die Wellchen strömten und brachen sich so zierlich« – »Das Wasser tanzte in greulicher Lust über der gefall’nen Beute und warf sprühenden Schaum«. So wie in ihrem Romanentwurf Ledwina offenbart sich die Doppelnatur des Wassers in vielen von Drostes Werken: Es ist idyllischer Sehnsuchtsort und todbringende Gefahr zugleich. Die hier fließende Aa war zu Drostes Lebzeiten ein unberechenbares Gewässer. Bei starkem Regen verwandelte es sich in eine reißende Flut und wurde zum unpassierbaren Hindernis auf dem Weg zwischen Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus. Daher prüfte Droste den Wasserstand bei ihren Wanderungen auf Höhe des Hofs Wittover – und musste gelegentlich notgedrungen wieder umkehren. 1936 wurde die Aa weiträumig begradigt. Teile des Flusses wurden 2014 renaturiert, wieder dem historischen Bachlauf angeglichen und stehen heute unter Naturschutz.
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