COFFEETABLE-BOOK DER LWL-KULTURABTEILUNG 2019

»Westfalen ist der schillernde Panzer des Heidelaufkäfers und das brutalistische Rathaus-Ensemble In Marl. Westfalen ist ein ergreifendes Bild von August Macke und ein berührendes Gedicht von Annette von Drostehülshoff. Westfalen ist eine Herzkammer der Kultur, eine Heimat voller Vielfalt und Geschichte für die Zukunft.«

ERSTES INDUSTRIEDENKMAL NORDRHEIN-WESTFALENS

MIT STIL GEALTERT – LEBENDIG WIE NIE

Die Maschinenhalle der Zeche Zollern ist Ausdruck und Symbol einer Erfolgsgeschichte. Hier manifestiert sich die tiefe Verbundenheit der Menschen zu ihrer Region und deren Geschichte. Hier wird Zukunft gestaltet, indem man Erinnerung lebendig hält.

Allein bürgerschaftliches Engagement hat in den 1960er Jahren dazu geführt, dass das einmalige Bauensemble der Zeche, mit seiner Kathedrale der Arbeit als Zentrum, vor dem Abriss gerettet werden konnte. Als Denkmal der Industriekultur und LWL-Industriemuseum konnte es so Zentrum und Ausgangspunkt einer neuen Auseinandersetzung mit Lebens- und Arbeitswelten und dem Strukturwandel im Revier werden. Heute umfasst das LWL-Industriemuseum acht Standorte. Gerade der hohe, lichtdurchflutete Bau der Maschinenhalle mit seinen großen Fensterflächen und dem eindrucksvollen Jugendstil-Portal steht dabei sinnbildlich für den Wunsch, diesen Wandel nicht nur zu dokumentieren, sondern zu leben.

Heute erfüllen Chorgesang und Orchesterklänge den Raum, es gibt Lesungen, Filmvorführungen, Symposien und spätestens, wenn bei den Führungen auch die alten Maschinen wieder zum Laufen gebracht werden, erlebt man das Staunen der Besucher*innen. Zeche Zollern ist so ein lebendiger Geschichtsort, Ort der Arbeit und Ort des Vergnügens.

RÖMER IN WESTFALEN

EIN BOLLWERK TIEF IM FEINDESLAND

Eine beeindruckende Mauer aus Holz und Erde bildet die Umwehrung des ehemaligen Hauptlagers in Haltern. Einst war dieser Ort Ausgangspunkt für zahlreiche – und am Ende vergebliche – Eroberungsversuche des römischen Militärs. In all den Jahren bot das Lager bis zu 5.000 Legionären Unterkunft und Schutz. 

Dass heute wieder 156 Meter der Umwehrungsanlage von einer bewegten Geschichte zeugen können, war Ansporn und Aufgabe eines Teams von Archäologen des LWL. Wo sie vom einst mächtigen Holzbau nur noch die Verfärbungen im Boden fanden, entsteht dank ihrer akribischen, wissenschaftlichen Arbeit heute die Römerbaustelle Aliso, in der römische Bau- und Kulturgeschichte erlebbar wird. LWL-Römermuseum und LWL-Archäologie arbeiten hier Hand in Hand und machen die Römerbaustelle vor allem auch für die Besucher*innen zu einem Ort der Partizipation. Mit ihrer Hilfe und alten Techniken wird hier auch in Zukunft an der Rekonstruktion einer ganz besonderen Geschichte gearbeitet.

Fotos im Buch: Roland Borgmann, Julia Cawley, Franz-Josef Freiherr von und zu Brenken, Peter Hübbe, Rainer Vogel, weownyou.agency, Robin Jähne, Stephan Kube

BOK+ Gärtner GmbH

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